Mittwoch, 29. Juli 2015

Genuss und französische Maskenbälle

Gestern Dienstag geht die Reise weiter. In Rodez haben wir am Vortag noch Kerzen für unseren Schwager Jimmy und Poldis Cousin Gerhard angezündet. Beide werden heute ihr Begräbnis haben,
Max S., ein Kenner der Gegend, hat Irene beraten und so können wir eine Route auf  interessanten Nebenstraßen durch die Cevennen und die Ardeche planen. Das Fahren entpuppt sich als extreme Genussetappe. Auch zum Schauen gibt`s viel. Überall Burgen, Ruinen und Dörfer, die am Felsen zu kleben scheinen.


Die Landschaft wirkt grün und saftig. Auch an einem Stausee kommen wir vorbei.


Etliche kleine Cols säumen den Weg, ohne dass wir sie fotografieren können. Kein Platz zum Stehenbleiben.
Den Mittagsimbiss, einen Salat, nehmen wir in Le Vans ein. Neben dem Restaurant ist eine Charcuterie; die Schinken und Würste in der Auslage schauen zum Anbeißen aus!


Doch leider können wir nichts mitnehmen ...

In der Ardeche gibt es nicht nur die eine berühmte "Gorges" mit dem "Pont d`Àrc", sondern auch etliche weniger bekannte. Die "Gorges de la Bourges" ist auch vom Feinsten.


Das Wasser dürfte stellenweise recht tief sein. Springen doch da ein paar Wahnsinnige von einem Felsvorsprung geschätzte 20m in die Tiefe.


Wir haben beim hörbaren Aufprall den Atem angehalten. Der junge Mann ist unversehrt aufgetaucht. Für diesen Nervenkitzel sind wir scheinbar schon zu alt.
Noch schnell über die Rhone, hinein in die Alpen und in Villard de Lans ein Zimmer. Wieder gibt`s den Ausblick aus dem Fenster gratis dazu.


Das Hotel bietet Halbpension. Wir essen im Gastgarten. Und was entdeckt Poldi da? Für Irene ist dieses Metallding zunächst nichts Besonderes. Poldi gerät aber fast aus dem Häuschen. Handelt es sich doch um einen alten Ochsenwendepflug. Den konnten früher nur sehr vermögende Bauern ihr Eigen nennen und er stellt eine echte Rarität dar.


Zu müde zum Schreiben fallen wir ins Bett.

Für heute haben wir ein paar Pässe eingeplant, die voriges Jahr im wahrsten Sinn des Wortes ins Wasser gefallen sind - Regen!
Die Alpen präsentieren sich morgens noch ganz hinterhältig harmlos.


Kalt, aber klar - so lässt es sich gut fahren. Zuerst ist aber noch Maskenball Nr.1 angesagt. Die warme Jacke muss bei knapp 16°C angezogen werden.


Durch das Massiv de la Chartreus geht`s wunderbar, und die Pässe Col de Vence, Col de Porte, Col de Cucheron, Col de Granier und Col de Plainpalais machen richtig Spaß. Kaum Verkehr und griffiger Asphalt - was will das Motorradherz mehr!


Das Navi will uns zwar immer auf die Hauptroute zurückführen. Ätsch! Überlistet! Pässe sind uns lieber als schnelles Tempobolzen.
Über Chambery und Annecy wollen wir östlich von Genf angesprochene zwei Passerln mitnehmen, die wir voriges Jahr ausgelassen mussten. Und schon wieder drohen dunkle Wolken am Horizont. Maskenball der zweite. Die Regenhose muss angezogen werden. Wir sind angefressen, Diese Gegend mag uns nicht. Es waschelt jetzt so richtig. Wir beschließen, diese Route zu vertagen und werfen uns auf die Hauptstraße. Der Magen meldet sich. Doch weit und breit kein Imbissstand, keine Tankstelle mit Snacks oder Ähnliches. Diese Gegend mag uns überhaupt nicht!
In einer kleinen Stadt am Genfer See dann endlich ein Lokal. Es schmeckt und wir setzen die anstrengende Fahrt durch den Stau entlang des Sees fort.
In Aigle, schon in der Schweiz, finden wir dank der Hilfe des örtlichen Pastors schnell ein Hotel. Das Restaurant ums Eck bietet als Spezialität Pferdeentrecote auf Steinplatte. Köstlich! Beim Essen haben wir wirklich ein glückliches Händchen.


Jetzt werden noch schnell die Motorradshirts gewaschen. Das Handwaschmittel ist ausgegangen. Macht nichts. Haarshampoo tut`s auch. Wir wollen ja nicht am Geruch erkannt werden ...

Es klart auf und wir hoffen, dass morgen die fehlenden Schweizer Pässe dran glauben müssen.

Grüezi!

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen