Montag, 13. Juli 2015

Für eine Hand voll Euros ...

oder für ein paar Euretten mehr ...?
Was der Blödsinn soll? Dazu noch später.
Spanien ist ein großes Land. Wir haben uns vorgenommen, nicht nur Spanien, sondern die ganze iberische Halbinsel zu umrunden, und das im hier nicht gerade kühlen Sommer. Jetzt gibt`s auf der Route sehr interessante Abschnitte und solche, die (besonders fahrerisch) weniger hergeben.
Gestern starten wir wieder relativ zeitig aus Cambrill. Wir wollen möglichst viele Kilometer machen und schwenken daher gleich auf die Autobahn. Diese bietet mehrere Vorteile: 1. höhere Geschwindigkeit daraus ergibt sich 2. höhere Kilometerleistung und 3. mehr Abkühlung durch Gegenwind. Dass wir letztendlich 560km zurücklegen, haben wir  nicht geplant. Spanische Autovias sind nicht sehr frequentiert (da relativ teuer, aber etwas billiger als in Italien) und so geht was weiter (immer bei bequemen 120 km/h). Es wird immer heißer. Wir tanken alle 100km wie das 1000 l-Kamel, unsere Mopeds alle 300km ein 95er-Safterl.
In Mazzaron wollen wir übernachten und idealerweise auch a bissl baden. Endlich finden wir ein Hotel. Häuser hätten wir zu Hundertschaften kaufen können.
Geduscht und ins dazu gehörige Restaurant. Nur Wasser ist auch zu wenig. Ein Paella con langostinos lacht uns an (aber nicht lange, dann ist sie schwuppdiwupp gegessen):


Nach dem Essen tut eine Abkühlung im Meer gut. Daraus wird leider nix, das Wasser ist b....warm, wirklich absolut Herbert F.-tauglich. Schön ist`s trotzdem:


Was uns während der Fahrt in Spanien noch auffällt: Alles ist blitzsauber, dauernd wird irgendwas geputzt. Auch die meisten Autobahnklos sind ohne Ekel zu benützen.  Kein einziger Zigarettenstummel am öffentlichen Strand!
Ein kleines Mützerl, dann muss noch die Route für den nächsten Tag geplant werden. Auch wegen der Hitze (Spitze heute 37°C) fallen wir im klimatisierten Zimmer  müde in die Betten (jeder hat ein riesiges für sich alleine, und damit eine eigene Decke!!!).

Heute soll`s a bissl was zum Anschauen geben. Aus dem gescheiten Motorradbuch (danke an Brigitte O.) erfahren wir von einer Filmstadt in der Nähe. Durch die Sierra Alhamilla geht`s nach Tabernas. Es schaut nicht nur aus wie in der Wüste, es ist auch eine.


Die Hochebene wird landwirtschaftlich genützt. Olivenhaine so weit das Auge reicht:


Auch Orangenplantagen entdecken wir. Schaut alles noch recht gut aus ...
Kurz nach Tabernas mitten in der Wüste dann "Texas Hollywood". Wenn ihr das nächste Mal das Lied vom Tod hört: Hier ist der Originalschauplatz, nicht etwa nur im Wilden Westen. Wild West liegt in Andalusien! Noch reitet nicht Henry Fonda ums Eck, sondern unser Holzi:


Die Pferde schauen auch anders aus:


Vielleicht erkennt jemand von euch einen Film in diesen Fotos:






Die Show dazu geben wir uns nicht. Es hat 35°C und mit unserer Garnitur ist ein Spaziergang in der prallen Sonne durch`s Gelände zu Schweiß treibend. Noch schnell Wasser getrunken und weiter.
Die Straße führt bei Almeria vorbei. Dort, wo unsere Paprika und Paradeiser im Winter herkommen. Fast 100km lang stehen entlang der Autobahn NUR Folienhäuser, soll auch aus dem Weltall sichtbar sein (in Google-Earth sieht man`s).

Granada liegt auf einer Hochebene in der Sierra Nevada (klingt schon heiß und trocken, ist es auch).
Das Parador will uns nicht, total ausgebucht, da hilft`s auch nicht, dass Irene seit 2012 eine "Amiga de Paradores" ist und die goldene Mitgliedskarte vorweist. Der Schranken bleibt zu und wir draußen. Macht nix. 100m weiter wartet das Hotel Alhambra Palace auf uns. Ist auch sehr nett.


Die Mopeds bekommen den Exklusivplatz direkt vor dem Eingang und die gewöhnlichen Touristen (die mit dem Flugzeug bzw. Auto anreisen) haben a bissl was zu schauen. Die spinnen, die Wiener!


Bei inzwischen 40°C machen wir einen kleinen Spaziergang in einem Park und beschließen, die Altstadt für heute links liegen zu lassen (41°C sind angesagt - und das im Schatten!). Für morgen buchen wir beim seeeehr freundlichen und hilfreichen Hotelpersonal eine Gruppenführung in der Alhambra. Mehr wird morgen bei (nur) 39°C auch nicht gehen. Müss ma halt noch einmal kommen.
Der Blick von der Hotelterrasse auf die Altstadt gibt auch was her:


So, jetzt zu euren geistigen Ergüssen:

M&H haben richtig getippt bzw. gewusst. Priorat ist ein Weinbaugebiet, aber nicht irgendeines, sondern hat gemeinsam mit Rioja die beste Kategorie mit Herkunftsgarantie.
Kloster haben wir in dem Zusammenhang keines besucht. Eine Weintour durch Spanien wird irgendwann ohne Mopedn gemacht.
Wir sind in Granada (inzwischen 41°C im Schatten). Diese Stadt war lange Zeit im Besitz der Mauren. Wann fiel die Stadt wieder in die Hände der Christen? Ja, und wer waren die überhaupt, die Mauren? Und: Wer reitet bei "Für eine Handvoll Dollar" und "Für ein paar Dollar mehr" ums Eck und sonst wohin? Ihr habt heute also eine 300%ige Chance auf`s Platzerl für`s Papperl.
Bis morgen. Gut schwitz.

2 Kommentare:

  1. die Christen haben Granada um 1492 zurückerobert, die Mauren waren Araber, Und der Eckereiter hieß Clint Eastwood. Lg Maria und Georg

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  2. 1492 und Clint Eastwood ist auch meine Meinung, denke aber dass die Mauren Berber waren ..... Liebe Grüße und weitere gute Fahrt! Wolfgang

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