Donnerstag, 23. Juli 2015

Endlich! Portugal pur

Gestern starten wir in Aljezur. Wir wollen ausschließlich auf Landstraßen fahren, um mehr und Meer zu sehen. Zuerst visieren wir noch eine der Traumbuchten, die zur Algarve gehören, an. Odeceixe (keine Ahnung, wie das ausgesprochen wird, Irene tippt auf "Odeseische") hält auch optisch für Prospekte her und gehört zu den schönsten Buchten Portugals.


 man beachte die Menschenmassen ...
Beim Retourfahren auf die Hauptstraße weisen uns 4 liebenswürdige örtliche Kieberer (für die, die des Österreichischen nicht mächtig sind: = Polizisten) über die Stopptafel auf die Hauptstraße ein (die Straße wird für uns quasi gesperrt). Die Fahrt geht durch weite Korkeichenwälder. Die Landstraße kost nix, der Asphalt ist dafür katastrophal. Da musst höllisch aufpassen. Die Autobahn stellt sich später als reines Vergnügen heraus, allerdings ist das Mautsystem undurchschaubar. Tipp des Rezeptionisten in Monte Gordo: "Ich würde einfach fahren. Es kommt kein Brief nach Hause. Wenn es ein Ticket gibt, Ticket nehmen und zahlen. Sonst gratis." Die Mischung aus Go-Box, 3 verschiedenen Vignetten und sonstigen Möglichkeiten ist völlig undurchschaubar. Außerdem dürften die Portugiesen nix verlangen, da die EU diese Autobahnen bezahlt hat ...
Knapp westlich von Lissabon liegt Estoril, bekannt als ehemaliger Austragungsort von Formel1-Rennen. Jetzt finden dort nur mehr die Rennen des Moto-GP statt, was die Holzis so wie so mehr interessiert. Ebenso prominent ist das Casino, seines Zeichens das größte Europas.


Castello in Estoril
Ein weiterer Höhepunkt ist der westlichste Punkt Europas, der Cabo da Roca. Viele Busse, viel Brandung, viele Ostasiaten mit Selfiestecken.

"oest" heißt WEST!


Den Felsen links vom Leuchtturm hat sich auch wieder die Algarve für ihre Werbeprospekte ausgeborgt.
Wo übernachten? Als Ziel bietet sich Ericeira an. Nichts ahnend, welch Kleinod wir da anfahren, nehmen wir (günstigst!) Quartier. Unsere Mopeds müssen zwar auf der Straße übernachten, was in der Gegend aber kein Problem ist.
Die Bucht samt Strand und Fischerhafen lässt uns - wieder- staunen. SCHÖÖÖÖN!


Zum Baden bleibt keine Zeit. In einem kleinen Lokal im Ort gibt`s eine ordentliche Fischplatte. Ja, jetzt präsentiert sich Portugal auch kulinarisch von seiner besten Seite!


Beim Heimweg zum Hotel fällt uns ein Moped auf, das eine spezielle Vorrichtung für das Surfbrett hat. Achtung: es handelt sich um SURFEN, nicht um WINDSURFEN (also ohne Segel).


Müde fallen wir ins Bett.

Heute wollen wir richtig Kilometer machen. Trotzdem geht`s zunächst auf der Landstraße nach Peniche. Soll auch sehr nett sein und ist es auch. An diesem Strand wird im Oktober ein Wettbewerb im Surf-Weltcup ausgetragen.


Für uns gibt`s nur einen kleinen Espresso ("Doix Bices") und Wasser, dann ab auf die Autobahn. Porto wird ein anderes Mal besichtigt (ist ja per Flugzeug erreichbar).
In Amorosa nehmen wir wie vor 3 Jahren Quartier. Böse Zungen behaupten, nur wegen des guten Essens. Sie sollen Recht behalten ...
Das Essen will verdienst werden, und so marschieren die Holzis wacker den Strand entlang. Während Mitteleuropa in Hitze verbrennt, kommt bei uns Gänsehaut auf. 22°C, eiskalter Nordwind und Wasser, das nicht einmal Holzi-tauglich ist. Über Herbert F.-Tauglichkeit brauchen wir nicht einmal im Ansatz nachdenken! Nur zwei mutige, kleine Portugiesen plantschen a bissl. Zum Sonnenbaden bräucht`s einen Ostseestrandkorb. Nichts desto trotz faszinieren die Felsformationen bei Niedrigwasser.

Irene noch nicht vom Winde verweht, aber mit Gänsehaut
Häuser, die nicht bewohnt werden, verschwinden im Sand:


Der Sand ist feinkörnig, nicht heiß und der Strand Menschen leer.

... Spuren im Sand ...
Nach einem kleinen Mützerl folgt ein absoluter Höhepunkt unseres Urlaubs. Am Nachmittag haben wir beim Wirt des Restaurants Mardentro nach "Perceves" gefragt. Diese Spezialität haben wir genau hier vor 3 Jahren das erste Mal gegessen. Leider nein, gibt`s erst morgen. Irenes enttäuschtes Gesicht und weil wir ja nur heute hier sind, veranlassen den Wirt, ebensolche zu besorgen. Irene ist begeistert und wir sollen nicht enttäuscht werden. Der Geschmack ist mit dem tiefgekühlten Zeugs, das in Wien erhältlich ist, nicht zu vergleichen. MEER PUR! Die Garnelen aus Wildfang sind a nette Draufgab.


Das anschließende Fischerl wird ohne Worte präsentiert:

vorher

nachher
Der Wirt freut sich (auch über das Trinkgeld der verrückten Österreicher). Wir kommen wieder, keine Frage!

So, jetzt zur heutigen Frage:
Was sind "Perceves" (spanisch "Percebes") und zu welcher Tierfamilie gehören sie?

ACHTUNG! Es wird nicht mehr allzu viele Fragen geben. Wer also diese Reise bei den Holzis "nachessen" will, muss bald antworten.

4 Kommentare:

  1. Hallo Ihr beiden
    Perceves sind Entenmuscheln
    lg Silvia und Mario

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  2. nachtrag
    sind eine Ordnung der Krebstiere innerhalb der Teilklasse der Rankenfüßer.
    Lg Silvia&Mario

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  3. Pollicipes pollicipes in Spanien und Portugal auch Percebes bzw Perceves genannt
    sind Entenmuscheln je besser und fleischiger desto schwieriger zu bekommen und teurer.

    LG
    Wolfgang W

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  4. Nach profunder Recherche eine detaillierte Antwort:

    Percebes (wissenschaftlicher Name Pollicipes pollicipes) sind Entenmuscheln und werden in die Familie der Pollicipedidae eingeordnet.

    Die vollständige systematische Klassifikation:

    Unterstamm: Crustacea (Krebstiere)
    Klasse: Cirripedia (Rankenfüßer)
    Ordnung: Thoracica
    Unterordnung: Scalpellomorpha
    Familie: Pollicipedidae
    Art: Pollicipes pollicipes (Entenmuschel)

    Abermals ein großes "Chapeau" für euren Blog. Wir wünschen euch noch eine angenehme und komplikationslose weitere Reise und vor allem noch viele beeindruckende bzw. entspannende Momente!

    Liebe Grüße,
    Rosa & Walter & Flo Sk.

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