Samstag, 15. August 2015

Epilog

Für die Statistiker einige Zahlen / Daten dieser Tour:
Zurückgelegte km: 9000 km
Durchschnitt der gefahrenen Kilometer: 360 pro Motorradtag (Ruhetage nicht mitgerechnet)
Spritverbrauch pro Mopedn: 5,3 l Superbenzin (95er-Safterl) auf 100 km (98er gab`s nur als Belohnung nach besonders anstrengenden Strecken)
Durchschnittliche Geschwindigkeit: 63,8 km/h (relativ hoch, da wir doch auch a paar Kilometer auf der Autobahn zurückgelegt haben)

Ausrüstung:
Wir haben für diese Reise in heiße Gefilde die Motorradkleidung "Companero"von Touratech / Stadler gekauft, was sich als echter Glücksgriff erwiesen hat. Auch die hellere Farbe trägt zum Komfort bei. Beim Stehen allerdings ist`s fast genau so heiß wie in jeder anderen Kleidung. Da diese Garnitur nicht wasserabweisend ist und man bei niedrigeren Temperaturen recht schnell friert, empfiehlt es sich, die "Übergarnitur" immer dabei zu haben. Sehr praktisch ist, dass Hose/n und Jacke/n individuell kombiniert werden können (mehr unter http://www.touratech.at).
Beide bevorzugen wir die Funktionsshirts (kurz und lang), die Motorradsocken und Irene trägt auch immer die lange Funktionshose darunter (alles von BMW-Motorrad).
Noch eine Bemerkung: Das "biologisch abbaubare" Waschmittel aus der Tube (nein, REI gibt`s nicht mehr!), bringt rein gar nichts. Erst mit Haarshampoo wurden unsere Motorradleiberln sauber.
Seit dem Vorjahr sind auf unseren Mopedn Zega Pro2 Aluminiumkoffer mit den dazu gehörigen Innentaschen. Im Vergleich zum original BMW-Koffer bieten diese sehr viel Platz. Wir haben zusätzlich auf die Innen- und Deckeltaschen bei einem Wiener Taschner lange Schultergurte nähen lassen, um sie umhängen zu können, damit die Hände frei sind.
Dass unsere Mopedn auch die Sturzbügel von Touratech haben, sieht man auf den Fotos. Oft werden sie für BMW-Adventures gehalten.
Auch seit dem Vorjahr besitzen wir die identen Navigationsgeräte von Tom-Tom und sind sehr zufrieden damit. Einzig die Liste der Hotels (bei "Ort von Interesse" einzugeben) ist trotz der kurz vor dem Urlaub vorgenommenen Aktualisierung nicht ganz auf dem letzten Stand.
Zur Sicherheit, damit unsere Mopeds in der Nacht nicht das Weite suchen, haben wir zwei gehärtete Stahlketten mit einem entsprechenden Schloss.


Verkehr:
So richtig Spaß macht das Fahren in Frankreich, Spanien und Portugal. Besonders hervorheben möchten wir das entgegenkommende Verhalten der Autofahrer in diesen Ländern, die Motorradfahrer nicht als Konkurrenten sehen. In Deutschland und Österreich werden wir das Gefühl nicht los, dass das Selbstwertgefühl mancher Autofahrer davon abhängt, wieviele andere Verkehrsteilnehmer, speziell Motorradfahrer, abgedrängt, überholt werden bzw. am schnelleren Weiterkommen gehindert werden können.
In  Italien bei der Abfahrt vom Stilfserjoch haben wir das Fürchten gelernt. Am Wochenende ist dieser Pass absolut nicht zu empfehlen. Andere (Land-)Straßen und die Autobahn sind ok.
Die Straßen sind überall sehr gut. In Spanien weisen sogar kleine Landstraßen einen ausgezeichneten Belag auf.
Speziell in Portugal wird im Ortsgebiet die Geschwindigkeit nur indirekt kontrolliert und geregelt. Vor Ampeln wird die Geschwindigkeit des Verkehrsteilnehmers erfasst; ist dieser zu schnell unterwegs, schaltet die Ampel blitzartig auf Rot. Nach ca. 20' wird`s wieder grün, aber da bist du ja schon gestanden ... Ein effizientes System, das in Wien viel g`scheiter wäre als die derzeit gelebte Verkehrspolitik der "Roten Wellen".
Das Mautsystem ist in den einzelnen Ländern sehr unterschiedlich geregelt. Kilometermaut gibt`s in Italien, Frankreich und Spanien (cash oder per Kreditkarte zu löhnen). In Portugal herrscht ein Mischsystem, das wir nicht ganz durchschaut haben: teils go-Box, Vignetten (im Süden), teils Kilometermaut (im Norden ab Lissabon). Summa Summarum ist`s überall teurer als in Österreich.
Die Spritpreise sind in Iatlien am höchsten, gefolgt von Portugal. Österreich ist Schlusslicht.
Wir dürfen über unsere Benzin- und Mautpreise absolut nicht raunzen!

Hotels:
Bis auf Kleinigkeiten waren heuer alle Hotels gut.
Unsere Favoriten:
Hotel Aquitaine in Capbreton: familiäre Atmosphäre, Strandnähe, schöner Pool, liebevoll, individuell eingerichtete Zimmer.
Hotel PlayaSol in Cadaques: tolle Lage mit Blick auf die Altstadt, schöne Zimmer mit funktionierender (!) Klimaanlage, sehr schöner Pool, Badetücher, Mittagsrestaurant am Pool mit ausgezeichneter Qualität.
Hotel Gmachl in Bergheim: wie immer unerreicht in Bezug auf Wellness, Zimmer, Haubenrestaurant, ausgezeichnetes Personal und eine engagierte, freundliche Gastgeberfamilie.
Villa Quo Incidence in Mazamet: ein Privatquartier, das uns NUR positiv überrascht hat. Riesenzimmer mit Riesenbad, Frühstück im antiken Speisezimmer mit regionalen und selbst hergestellten Produkten, die charmanteste Gastgeberin des Urlaubs.
Hotel Alhambra Palace in Granada: spanischer Luxus im arabischen Stil neben der Alhambra (da kommt der Parador in der Alhambra kaum mit!). Auch der spanische König steigt hier ab, wie die zahlreichen Fotos bezeugen.

Kulinarisches:
Beim Essen und Trinken setzen wir auf Regionales und fahren damit immer gut.
Freunde der Meeresfrüchte kommen besonders an der Atlantikküste auf ihre Kosten. Am Mittelmeer sind Fische und Meeresfrüchte durchwegs teurer. Die Paella wird unterschiedlich zubereitet, hat uns fast immer geschmeckt.
Besonders genossen haben wir das Abendessen in Amorosa, im Maldentro. Perceves von unerreichter Qualität, der Fisch auf dem Punkt gegart. In Capbreton schätzen wir seit Jahren die Plat des fruits de mer.
Eine besondere Überraschung war eine einfache Tapasbar in der Innenstadt von Ronda. Pro Tapa 1,00 Euro - wo gibt`s das sonst noch? Und geschmeckt hat es hervorragend! Dürfte ein Geheimtipp sein, wir waren die einzigen Touristen unter lauter Eingeborenen.
Die Weine haben wir meist nicht selbst ausgesucht, sondern einfach nach einem Weißen oder Roten aus der Region verlangt. Es war keine einzige "Schweinebr...." (für die deutschen Leser: "Schweinepi...")dabei! Preislich sind die Weine in Österreich am teuersten. Allerdings haben wir sicher keine absoluten Spitzenprodukte aus dem Burgund, Bordeaux, dem Rioja oder dem Priorat getrunken ... Der eine Prioratwein in Terragona war sehr gut und preislich im Mittelfeld.
Auf Grund der Temperaturen war das sicher die Motorradreise mit dem höchten Wasserkonsum; das 1000-Liter-Kamel ist nix dagegen!

Allgemeines:
Überrascht hat uns die extreme Sauberkeit in Spanien und Portugal - ständig wird (auch im öffentlichen Bereich) geputzt und gekehrt.
Klimatisch war`s eine Tour der Extreme, wobei die 41°C in Spanien nicht so unangenehm waren wie knapp über 30°C bei den oberitalienischen Seen mit extremer Luftfeuchtigkeit.
Neben dem funktionierenden Navi sollte man unbedingt sehr gutes Kartenmaterial mitnehmen. Um die Originale zu schonen, verwenden wir Kopien für den Tankrucksack. Auch a g`scheiter Reiseführer ist nicht schlecht.
Hotels buchen wir nicht; am Vorabend googelt Irene meist, was es so im geplanten Zielort gibt und was unseren Vorstellungen entspricht.

Wer noch Fragen hat und eventuell auch so wahnsinnig ist, kann uns gerne anschreiben.

Unser Gelage ist restlos ausgebucht. Irene arbeitet schon am Menüplan und demnächst werden die Gewinner verständigt.

Griaß eich bis zum nächsten Jahr!
Für unsere deutschen Freunde jenseits des Weißwurstäquators: Tschüss bis 2016!

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen